„Braunes Erbe“ von David de Jong: Wie Hitlers Geldgeber noch heute im Geschäft sind

David de Jong, „Braunes Erbe. Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien“. Aus dem Englischen von Jörn Pinnow und Michael Schickenberg. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022. (Originalausgabe: “Nazi Billionaires:The Dark History of Germany's Wealthiest Dynasties”)

Dieses Buch kommt zur richtigen Zeit. Landauf landab wird die Kriegstrommel gerührt und behauptet, die herrschenden Eliten Deutschlands setzten sich für Demokratie und Freiheit des ukrainischen Volkes ein. Wer die verlangten Opfer für die Rüstungsausgaben ablehnt – Inflation, Mietschulden, Armut und Arbeitslosigkeit –, wird als Unterstützer von russischer Tyrannei, wer Angst vor einem Atomschlag äußert, als Feigling bezeichnet.

In Braunes Erbe. Die dunkle Geschichte der reichsten deutschen Unternehmerdynastien, das Ende Mai erschienen ist, zeigt der niederländische Finanzjournalist David De Jong, was die wirkliche Haltung der deutschen herrschenden Klasse zur Demokratie war und heute noch ist. „Stehlen, Morden, Rauben heißen sie mit falscher Bezeichnung ‚Herrschaft‘. Und wo sie Einöde schaffen, nennen sie das ‚Frieden‘“. Mit diesem Zitat aus Tacitus‘ Agricola überschreibt er den Prolog seines Buchs.

Detailliert und gut recherchiert schildert er die engen Verstrickungen einiger der größten deutschen Unternehmerdynastien mit den Nationalsozialisten und zeigt auf, wie sie nach dem Krieg erneut ihren Reichtum vermehren und den Ton in Wirtschaft und Finanzwelt angeben, ja sogar erneut faschistische Gruppierungen finanzieren konnten.

Ferdinand Porsche (in Zivilkleidung) zwischen Adolf Hitler, DAF-Chef Robert Ley und Hermann Göring. [Photo by Bundesarchiv Bild 101III-Reprich-012-08 / CC BY-SA 3.0]

Ins Zentrum seines Buchs rückt er fünf Oligarchenfamilien, deren Vergangenheit – anders als bei Krupp, Thyssen, Siemens, Deutsche oder Dresdner Bank – lange im Dunkeln geblieben war: Die Firmenimperien von Quandt, August Baron von Finck, Friedrich Flick, Dr. Oetker, der Porsche-Piëch-Clan. Am Ende geht De Jong auf die Albert Reimann Familie und deren im Kaffee- und Snack-Segment agierenden JAB Holding ein, deren Nazi-Vergangenheit erst in neuerer Zeit publik wurde.

In leicht zugänglicher Weise spricht der selbst noch junge Buchautor heutige Generationen an, die mit der Rückkehr der Übel des zwanzigsten Jahrhunderts, mit Krieg, Faschismus und sozialem Elend, konfrontiert sind, aber nicht viel über die Geschichte der kapitalistischen Eliten wissen. Auch die ältere Generation stößt in seinem Buch auf überraschende Details, die aus neueren Quellen stammen.

Die zentralen Aussagen des Braunen Erbes sind kaum überzubewerten: Erstens war es die herrschende Kapitalistenklasse, und nicht das Volk, die den Aufstieg der Hitler-Diktatur gewollt hat. Sie hat die Nazi-Partei massiv finanziert, um einen revolutionären Aufstand der Arbeiter in Deutschland zu verhindern.

Zweitens erhoffte sie sich von der Hitler-Diktatur eine Umkehr der Kriegsniederlage im Ersten Weltkrieg und den Aufstieg zur beherrschenden imperialistischen Macht auf dem globalen Markt. Dabei waren ihr alle Mittel Recht – von der illegalen Aneignung jüdischen Besitzes, der Ausbeutung von Zwangsarbeit bis zur Vernichtung sogenannten „unwerten“ Lebens.

Drittens gab es 1945 keine Stunde Null. Nicht nur tummelten sich bald wieder alte Nazis in den wichtigsten Schaltstellen des Staats- und Sicherheitsapparats von Westdeutschland. Auch in der Wirtschaft waren die alten Eliten schnell wieder im Geschäft. Die Entnazifizierungsverfahren überstanden die meisten unbeschadet – oder wie Ferdinand Porsche an einen Freund schrieb: „Ich wurde kostenlos entbräunt.“ Nur wenige, wie Krupp und Flick, wurden verurteilt und kamen nach kurzer Zeit wieder frei. Selbst das alte Führungspersonal wurde trotz Nazi-Belastung wieder eingestellt.

Viertens weist De Jong auf die Gefahren heute: Die Nachfolger und Erben dieser Unternehmensdynastien konnten nicht nur sagenhaften Reichtum zusammenraffen und erneut beherrschenden Einfluss auf Wirtschaft, Politik, Bundeswehr und Kultur ausüben, sondern sind wieder zu Geldgebern für rechte und faschistische Gruppen geworden. Ohne sie wäre die AfD 2017 nicht in den Bundestag gekommen.

Millionensummen für die Niederschlagung eines Arbeiteraufstands

Er wolle einen kleinen Beitrag leisten, um Licht in das Dunkel zu bringen, sagt De Jong, bisher Wirtschafts- und Börsenjournalist für Bloomberg News. Obwohl er selbst Verwandte hat, die im Holocaust ihr Leben verloren oder nur knapp überlebten, habe er als Jugendlicher nicht viel über die Nazi-Verbrechen gewusst. Sein Großvater wollte nicht darüber sprechen. Nur zum Auftakt der Sommersaison in den Niederlanden, wenn die deutschen Urlauber die Strände bevölkerten, habe er hämisch über die „nächste Invasion“ gewitzelt.

Im Prolog seines Buchs schildert der Autor das berüchtigte Geheimtreffen Hitlers mit Industriellen und Bankiers am 20. Februar 1933, drei Wochen nach seiner Machtübernahme. Vor zwei Dutzend Wirtschaftsgrößen – darunter Günther Quandt, Friedrich Flick, August Baron von Finck, Kurt Schmitt (Allianz), Manager des Chemie-Konglomerats IG Farben und Wintershall, Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht (der Organisator des Treffens) – betonte Hitler, das Jahr 1918 sei ein katastrophaler Wendepunkt der deutschen Geschichte gewesen, ausgehend von der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg und der Revolution in Russland. Jetzt sei der Moment gekommen, das Ringen zwischen links und rechts ein für alle Mal zu entscheiden. „Wir müssen erst die ganzen Machtmittel in die Hand bekommen, wenn wir die andere Seite ganz zu Boden werfen wollen“, so Hitler.

Krupp, der als Vorsitzender des Reichsverbandes der Deutschen Industrie sprach, dankte Hitler und forderte eine schnelle innenpolitische Stabilisierung und einen starken Staat, da nur so „Wirtschaft und Gewerbe zur Entwicklung und zur Blüte kommen könnten“. Danach forderte Gastgeber Göring die Anwesenden zu Geldspenden für den Wahlkampf der NSDAP zur Wahl am 5. März auf, die die letzte sicherlich „innerhalb 10 Jahren, voraussichtlich aber in 100 Jahren“ sei, und Bankier Hjalmar Schacht eröffnete einen Wahlkampffonds von drei Millionen Reichsmark (heute rund vierzehn Millionen Euro). „Und nun, meine Herren, an die Kasse!“, so Schacht wörtlich.

Weniger bekannt als dieses Treffen 1933 sind die Zusammenkünfte ab 1931 im Berliner Hotel Kaiserhof. Zwei Jahre nach dem Börsenkrach der Wall-Street am 25. Oktober 1929, dem „schwarzen Freitag“, stieg in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen rasch an und erreichte 1931 nahezu sechs Millionen. Im Sommer war die deutsche Bankenkrise ausgebrochen, der Zahlungsverkehr stand vor dem Zusammenbruch, lange Schlangen von aufgebrachten Menschen vor den geschlossenen Schaltern wurden mit Polizei auseinandergetrieben.

Auf diesem Hintergrund suchte die NSDAP nach einer Finanzierung ihrer Sturmabteilung (SA), um einen drohenden Arbeiteraufstand blutig niederzuschlagen. Sie wandte sich um Hilfe an den Berliner Journalisten und späteren Reichspressechef Walther Funk, um Gelder in der Geschäftswelt aufzutreiben.

Ein erstes Treffen im Kaiserhof fand am 3. Februar 1931 zwischen Hitler und August von Finck statt, Sohn des erst 1911 geadelten bayerischen Bankiers Wilhelm von Finck, der vor allem durch Aktienspekulation zur Zeit der Inflation zu einem der vermögendsten Finanzkapitalisten aufgestiegen war. Er leitete Deutschlands größte Privatbank Merck Finck & Co. und kontrollierte die Versicherungsgesellschaften Allianz und Münchner Rückversicherung.

Hitler führte ihm „ausführlich den Albtraum eines jeden Kapitalisten vor Augen, indem er ‚das Schreckgespenst arbeitsloser Massen, die sich in einer linken Revolte erhoben, heraufbeschwor‘“. (S. 63) Finck stimmte Hitler zu und versprach über fünf Millionen Reichsmark zur Bewaffnung der SA, „sollte es zum Putsch und womöglich zum Bürgerkrieg kommen“. Kurz darauf machten auch Günther Quandt sowie weitere Industrielle Zusagen in Höhe von 25 Millionen Reichsmark.

Die Quandts

Ausgangspunkt des Buchs von De Jong war eine Recherche für Bloomberg News 2012, bei der er auf eine unscheinbare Website eines deutschen Unternehmens mit dem Namen „Harald Quandt Holding“ stieß, die das Vermögen von ihr betreuter Investmentfirmen mit der erstaunlich hohen Summe von achtzehn Milliarden Dollar bezifferte. Das in Bad Homburg ansässige Unternehmen ging auf den einzig überlebenden Nachkommen von Magda Goebbels zurück, der Ehefrau des NS-Propagandaministers Joseph Goebbels. Harald Quandt war ihr Sohn aus erster Ehe mit Günther Quandt, war von Goebbels adoptiert worden und in seinem Haushalt aufgewachsen.

Der zehnjährige Harald Quandt bei der Trauung seiner Mutter Magda mit Josef Goebbels. Im Hintergrund Adolf Hitler als Trauzeuge. [Photo by Bundesarchiv, Bild 183-R32860 / CC BY-SA 3.0]

Nach dem Krieg wurde Harald Quandt Vorstandschef der IWK, vormals DWM, die mit der Wiederbewaffnung zu einem der größten Rüstungsbetriebe aufstieg und unter anderem den Leopard-Panzer entwickelte. Nach seinem Unfalltod 1967 betreute die Harald-Quandt-Holding das Erbe, das auf seine fünf Töchter aufgeteilt wurde.

Bekannter wurde der Zweig des Firmenimperiums unter Leitung von Herbert Quandt, Sohn von Günther Quandt aus erster Ehe. Der Firmenpatriarch hatte das Vermögen seines Vaters, eines Tuchfabrikanten, der im Ersten Weltkrieg Uniformen herstellen ließ, während der Krise und Inflation in der Weimarer Republik vervielfacht, indem er bankrotte Betriebe aufkaufte, darunter die AFA-Batteriewerke Hannover und Hagen, heute Varta, und die Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken (DWM).

Er unterhielt engste, auch private Beziehungen zur NSDAP-Führung, gehörte zu den skrupellosen Arisierern, profitierte von der Rüstung und beschäftigte in seinen Firmen rund 50.000 Zwangsarbeiter. Auf dem Gelände des Batteriewerks in Hannover betrieb er ein eigenes Konzentrationslager, mit Galgen und Hinrichtungsplatz. Seinen Sohn Herbert machte er bereits während der Nazi-Zeit zum Personaldirektor.

Die Entnazifizierung überstanden die Quandts unbeschadet, Günther Quandt wurde nach eineinhalb Jahren amerikanischer Lagerhaft als „Mitläufer“ eingestuft. Wie bei den anderen von De Jong aufgeführten Unternehmenspatriarchen der NS-Zeit, außer Friedrich Flick, kam es bei ihm zu keinem Prozess.

Als er 1955 starb, behauptete Hermann Josef Abs, einer der einflussreichsten Bankiers NS-Deutschlands und nach dem Krieg Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, bei der Trauerfeier in der Frankfurter Goethe-Universität: „Er hat sich niemals knechtisch dem übermächtigen Staat unterworfen.“ Derselbe Abs hatte 1941 bei Quandts Feier zu seinem 60. Geburtstag das genaue Gegenteil erklärt: „Ihre hervorstechendste Eigenschaft aber ist Ihr Glaube an Deutschland und den Führer.“

Seine Enkel Susanne Klatten und Stefan Quandt sind heute Deutschlands reichstes Geschwisterpaar. Sie kontrollieren BMW, Stefan Quandt ist zudem Alleinaktionär der strategischen Management-Holding Delton, mit der sein Einfluss in die Gesundheits-, Logistik- und Technologiebranche hineinreicht. Er hält Anteile an dem deutsch-amerikanischen Drohnenabwehrunternehmen Dedrone Inc., der Ratingagentur Scope und der Energiesoftwaregesellschaft Kiwigrid. Seit Juni 2019 sitzt er außerdem im Aufsichtsrat der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Als zur Zeit der Finanzkrise 2007/2008 ein ARD-Fernsehfilm „Das Schweigen der Quandts“ ausgestrahlt wurde, der den Schleier über die Nazi-Verstrickung der Familie lüftete, beauftragten die Erben erstmals einen Historiker mit der Aufarbeitung der Vergangenheit. Doch als der Bonner Historiker Joachim Scholtyseck drei Jahre danach ein 1200 Seiten langes wissenschaftliches Dokument vorlegte, in dem das Quandt-Imperium eindeutig als „Teil des NS-Regimes“ identifiziert wird, wiegelte Stefan Quandt ab. Günther Quandt habe „nicht das Ziel verfolgt […], Menschen zu töten. Das liegt mir als Enkel am Herzen. Diese Grenze wurde nicht überschritten. Die Beschäftigung von Zwangsarbeitern war im damaligen System notwendig, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Die deutschen Männer waren ja an der Front.“

August Baron von Finck – wie der Vater so der Sohn: Millionen für die AfD!

Wie sehr die kapitalistische Wirtschaft der Nachkriegszeit, unter dem Deckmantel einer demokratischen Entwicklung, ihre alte Affinität zum Faschismus bewahrt hat, zeigt die Wiedereinstellung belasteter Mitglieder des früheren Führungspersonals und mehr noch, die finanzielle Förderung von neuen rechtsextremen Gruppierungen bis hin zur heutigen AfD.

Harald Quandt holte in den frühen 50er Jahren zwei von Joseph Goebbels’ engsten Mitarbeitern im Propagandaministerium auf hohe Posten in der Quandt-Gruppe, darunter Werner Naumann, den Hitler in seinem politischen Testament zu Goebbels’ Nachfolger auserkoren hatte. Naumann war außerdem einer der Liebhaber von Haralds Mutter Magda gewesen. Als Harald ihn als Vorstandsmitglied der Busch-Jaeger Dürener Metallwerke AG einstellte, war Naumann gerade von den britischen Behörden in Deutschland aus dem Gefängnis entlassen worden.

Auch der frühere Offizier der Waffen-SS Rudolf-August Oetker suchte die Nähe von NS-Anhängern und stellte seinen alten SS-Kameraden Rudolf von Ribbentrop ein, den Sohn von Hitlers langjährigem Außenminister. Er spendete an die „Stille Hilfe“ für im Gefängnis sitzende NS-Täter, und später, in den 60er Jahren, förderte er die NPD. Auch Flick gehörte zu den Förderern der NPD, in der sich alte und neue Nazis tummelten.

Ferry Porsche, Sohn des Firmengründers Ferdinand, dessen von dem jüdischen Mitgründer Adolf Rosenberger maßgeblich entwickeltes VW-Modell Hitler so imponiert hatte, betrieb nach dem Krieg nicht etwa die Rückkehr seines damaligen Geschäftsführers, der mit einem Almosen abgespeist, von den Nazis ins Konzentrationslager gesperrt und ins Exil getrieben worden war. Gemeinsam mit seinem SS-Offizierskameraden Albert Prinzing sorgte er stattdessen für zahlreiche Wiedereinstellungen von Nazi-Kriminellen: darunter Fritz Huschke Baron von Hanstein, der sich als SS-Hauptsturmführer an der ‚Umsiedlung‘ von Juden und Polen in den besetzten polnischen Gebieten beteiligt hatte, und nun die Öffentlichkeitsarbeit von Porsche leiten sollte; und ab 1957 eine Zeitlang sogar Joachim Peiper in der Verkaufsabteilung, ein verurteilter Kriegsverbrecher und ehemaliger Adjutant Himmlers.

Besonders intensiv hat sich August Baron von Finck junior um die Unterstützung alter und neuer Rechtsextremer bemüht. Unmittelbar nach der Wiedervereinigung 1990 begann der schwerreiche Finanzinvestor, großzügige Spenden an Rechtspopulisten zu verteilen. Zwischen 1992 und 1996 spendete er circa 8,5 Millionen D-Mark in bar an Manfred Brunner, den Gründer des „Bunds Freier Bürger“, der gegen die Einführung des Euro wetterte. 2003 ließ er dem „Bürgerkonvent“, einer Lobbyorganisation, die sich für eine kleinere Bundesregierung und den Abbau von Sozialleistungen einsetzte, 6 Millionen Euro zukommen. Die langjährige Vorsitzende der heute aufgelösten Organisation war Beatrix von Storch, heute eine der Führungsfiguren der AfD.

Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2010 wurde August Baron von Finck im Goldhandel aktiv. Er zahlte zwei Millionen Euro für die Nutzungsrechte an der Marke Degussa (Akronym für Deutsche Gold- und Silber-Scheide-Anstalt). Das Chemiekonglomerat war an der Produktion von Zyklon B beteiligt, mit dem über eine Million Menschen in den Vernichtungslagern vergast wurden. Die von ihnen geraubten Goldzähne und -füllungen landeten größtenteils in den Schmelzöfen der Degussa, die das Gold und Silber raffinierte und weiterverkaufte.

Als kurz vor der Bundestagswahl 2013 die rechtsextreme Partei AfD aus der Taufe gehoben wurde, wählte man bezeichnenderweise Dagmar Metzger als Pressesprecherin, und damit die Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit im Goldhandelsunternehmen Degussa.

Um rechtlichen Vorgaben für Zuwendungen an politische Parteien zu umgehen, eröffnete die AfD einen Online-Goldshop. Neben den staatlichen Fördermitteln wollte sie damit weitere Umsätze einstreichen. Recherchen des Spiegels von 2014, auf die sich de Jong stützt, offenbaren, dass einer der beiden Lieferanten für den Goldshop die Degussa war.

Hier schließt sich ein Kreis: Der erstmalige Einzug einer rechtsextremen Partei in den Bundestag 2017 konnte sich auf denselben Geldgeber stützen, der einst für die Bewaffnung der SA gegen Arbeiterunruhen fünf Millionen Reichsmark zugesagt hatte.

Loading